MARKTTAG ZÖPPKESMARKT-SAMSTAG: Markt in Mitte findet normal statt; aber „unter dem Riesenrad”
Kistenweise hatten Rüdiger Hösterey und seine Frau handwerklich gesponnene Brezel – Rezept Familientradition in 9. Generation – mitgebracht. Und noch vor Marktende war die immer dicht umlagerte Brezelbäckerei unter dem Zeltdach hinsichtlich Brezeln ausverkauft. Da blieben nur noch die verführerischen Zwiebäcke. Ebenso erging es den Köchen Ulf Lucassen (Rüdenstein) und Thomas Götzen, die köstliche Probierhappen herzhafter Art mit allerlei Brezel und Gebäck kombiniert hatten – alles aufgefuttert schon vor 12 Uhr. Mit einer Siegerehrung für die schönsten von Kindern gemalten Brezelbildern ging ein munterer Brezeltag auf dem Ohligser Markt zu Ende, dem auch die gelegentlichen heftigen Regenschauern nichts anhaben konnte. Er gehört eben zum Bergischen wie der Brezel, der Markt und das an diesem Wochenende zum Verwöhnen einladende Ohligs.
Alle Fotos: Olaf Link
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Wir danken vor allem Rüdiger Hösterey für die nicht endende Geduld, jedem Kind in Ruhe das Brezelspinnen oder kreuzen-, flechten, -formen, -legen zu zeigen. Etliche Dutzend Kinder konnten sich so ihren eigenen Brezel formen und gleich an Ort und stelle backen. Begeisterung oder soll man es Pech nennen (für die Brezel): die meisten frischgebackenen, selbstgemachten Brezel wurden gleich an Ort und Stelle von den Brezel-Kids verspeist - - - krümel, krümel ...
Da sage jemand, Kinder seien phantasielos. Rund 140 Künstler unter ihnen haben sich fleißig ans Zeichnen superschöner Motive über und mit dem Brezel gegeben. Die Jury war beeindruckt: "Eigentlich müsste man fünfzig, sechszig Bilder als besonders kreativ auszeichnen" – Ging aber nicht, soviel Preise gab es ja gar nicht ... :-)
Mia, 8 Jahre
Anna Maria Povh
Devin Trautmann
Sara Iseni
Dominique Merten
Feline
Ulusoy Hasan
Wissenschaftliche Sensation: Ulusoy fand als erster überhaupt im Wupperschlamm unterhalb der Burg von Burg dieses fabelhafte Tier, den BRÄZEL, eine knuddelige Art der hohlbäuchigen Kugelaugenbären. Der wird nun Wappentier der Brezelbäcker :-))
Keine Sorge. Die Jury hat nicht die Bilder geknüllt, sie wurden – um die Spannung zu erhalten – digital verwirbelt. Drei bekannte, anerkannte und erfahrene Solinger Künstler, Beatrix Deus, Conny Schüssler und Elmar Horlitz haben mit Ruhe und Bedacht aus den fast 100 Einsendung (!!! super, Danke an alle !!!) die "preis-würdigen" ausgesucht. Ihre (einzigen) Kriterien: AUSDRUCKSKRAFT und IDEE. Theoretisch, so sagen sie, "hätten wir gut 50 Bilder in diesem Sinne als hervorzuheben prämiieren müssen". Alter und Maltechnik spielte keine Rolle, denn "wir konzentrieren uns auf das, was das Bild ausstrahlt, nicht wie es gemacht ist". Eben: Kunst ! :-)
Oft gibt es den Spargel geschält, immer öfter übernehmen Maschinen diese Arbeit. Aber echte Kenner wissen: bis kurz vor dem Kochen in der Schale bleibt er saftig und frisch. Doch das mühsame Schälen kann auch flott gehen und gar nicht so schwierig sein. Marktbesucher hatten die Möglichkeit, Profi-Köchen auf die Finger und aufs Schälmesser zu schauen und sich gegen eine Spende den frisch auf dem Markt gekauften Spargel schälen zu lassen.
...heißt, gut zu merken:
In Gedanken ist die Feuerwehr auf einem Markt immer zugegen. Denn ob Volksfest oder Wochenmarkt, die Ordnungsbehörden schauen sich sehr genau an, ob alle Sicherungs-Vorkehrungen eingehalten werden. Aus dem Blick der Solinger Feuerwehr scheint aber nun wirklich alles in Ordnung zu sein – und deshalb dürfen sich junge wie Senioren-Jungs auch mal (wieder) an der alten Technik erfreuen. Irgendwie hat sie einen Flair, der sich schlecht beschreiben lässt, aber viele Menschen fasziniert.
In Solingen-Wald findet der Markt auf dem „Walder Marktplatz“ und in Ohligs auf dem „Ohligser Markt“statt. In Solingen auf dem „Neumarkt“. Aber wie alt ist der Neumarkt — oder anders gefragt: wann war er denn wirklich neu?
Wann (in welchem Jahr) wurde dieses neue Gelände
als Ablösung des auch heute noch so heißenden
„Alter Mark“ angelegt ??????
Die richtige Antwort lautet: 1864 –
und es gibt drei Gewinner:
Gabriele B.
Anna J.
Alexandra B.
Stürmisches Frühjahr, typischer April. Aber kein Scherz war, wenn auch 1. April, dass die Gewinnerin einen gefüllten Korb mit Waren im Wert von 100 Euro mit nach Hause nehmen konnte. Da kann man doch nur wünschen "guten Appetit" und wie man sieht, auch die Herren hatten "Späßken" und nahmen die "Siegerin" gerne in ihre Mitte.
Diese Stammkundin des Walder Wochenmarktes gewann den ersten Preis bei unserem Frühjahrs-Quiz und konnte mit eine gut gefüllten Präsentkorb mitnehmen.
Nach dem 2. Weltkrieg fing der Markt auf dem Neumarkt in total zerbombter Umgebung an. Die Versorgung mit Lebensmitteln (und deren Produktion) improvisiert bis chaotisch. Der Schwarzmarkt blühte (also eigentlich illegale, verbotene Geschäfte). In dieser Zeit gab es eine „Marktpolizei„, zumindest der Form halber. Sie ging wohl, so Personen, die es noch erlebt haben, hauptsächlich gegen „Schmuggler“ vor, oder wie wir es heute nennen würden, „Dealer“, beispielsweise mit Zigaretten oder Inhalte aus Care-Paketen (Hilfslieferungen der US-amerikanischen Bevölkerung an Deutsche). Das ist der Grund, warum später die Organisation/Ausrichtung der Solinger Wochenmärkte beim Ordnungsamt angesiedelt war (als Nachfolge-Behörde der Marktpolizei).
Andreas Erdmann hat im Facebook-Blog „Us Solig“ (aus Solingen) ein Zeitzeugen-Bild eingestellt. Die Markthalle stand auf dem Platz vor dem heutigen C&A-Gebäude. Das unterirdische Bunkersystem existiert immer noch – allerdings ohne erreichbaren Eingang (wahrscheinlich damals und erst recht heute „unsprengbar“). Für Nostalgiker gut lesbar die Anfänge des später legendären Geschäfts „Fisch Schneider“ - hier aß Solingen die ersten richtigen (fettigen) Fischbrötchen - köstlich bis zum Abwinken.